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Konzept und Texte für zwei viersprachige Leporellos zur Beratung und Begleitung schwangerer Frauen mit Fluchtgeschichte und ihrer Familien, gemeinsam mit Susanne Beer | bildargumente für die Bundesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände. Zusätzlich Sloganentwicklung für die dazughörige Fachtagung. Illustrationen von Ka Schmitz.

In einem Konzeptworkshop mit Fachkräften aus Schwangerschaftsberatungsstellen einerseits und Interviews mit geflüchteten Frauen andererseits wurde klar, dass dieses Material mit wenig Text auskommen und eher als Unterstützung, Gliederung und Erinnerungshilfe für die Beratung dienen müsste. Zugleich sollte es das Ansprechen schwieriger Themen erleichtern und über die Sprachbarriere hinweghelfen. Entstanden sind zwei viersprachige Leporellos in sehr einfacher Sprache (Vorderseite DE | AR, Rückseite EN | FR), die wichtige und schwierige Themen respektvoll anreißen und Schlagworte in allen vier Sprachen fett hervorheben, um die Verständigung zu erleichtern.

 

Teil 1: Ämter Papier und Geld

Wenn Sie in Deutschland ein Kind erwarten

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Teil 2: Schwangerschaft, Geburt und Gesundheit

Wenn Sie in Deutschland ein Kind erwarten

 

1. SCHWANGERSCHAFTSBERATUNG

Willkommen bei der Schwangerschaftsberatung. Wir unterstützen schwangere Frauen in Deutschland. Egal wo sie herkommen, wie sie leben oder welche Träume sie haben.

Hier gibt es Informationen. Wir helfen bei Sorgen, bei Problemen und Anträgen. Wir kennen Ärzte, Ärztinnen und Hebammen. Wir beraten auch zu Verhütung und Familienplanung.

Sie können uns vertrauen. Denn wir dürfen nichts weitererzählen. Die Beratung kostet kein Geld. Vereinbaren Sie gleich einen Termin.

 

2. SCHWANGER?

Einen Schwangerschaftstest bekommen Sie in der Apotheke oder in einem Drogeriemarkt. Der Frauenarzt oder die Frauenärztin bestätigt die Schwangerschaft.

Ein Kind – das geht nicht!? Brauchen Sie Hilfe, Geld oder haben Sie Angst? In der Schwangerschaftsberatung erklären wir, welche Hilfen es gibt.

Ein Schwangerschaftsabbruch ist in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft möglich. Vorher müssen Sie zur Schwangerschaftsberatung kommen. Machen Sie gleich einen Termin.

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4. SCHWIERIGE ZEITEN

Vielleicht sind Sie ganz allein? Es gibt Streit mit dem Partner oder Gewalt in der Familie? Sind Sie immerzu traurig? Ist Ihnen alles egal? Haben Sie Ängste, Schlafstörungen, Depressionen?

Bei der Schwangerschaftsberatung bekommen Sie Hilfe.

Manchmal ist ein Baby krank. Oder es wurde zu früh geboren. Manchmal passiert etwas bei der Geburt. Für die Familie ist das ein Schock. Sprechen Sie mit ihrer Hebamme darüber, mit der Ärztin, dem Arzt oder in der Schwangerschaftsberatung.

 

5. GEBURT

Viele Frauen gehen zur Geburt ins Krankenhaus.
Dort müssen Sie sich vorher anmelden. Auf der Geburtsstation arbeiten Männer und Frauen.

Bei der Anmeldung sprechen Sie über die Geburt: Möchten Sie lieber von einer Frau untersucht werden? Haben Sie Wünsche oder Ängste?

Das ist wichtig für Arzt/Ärztin und Hebamme: Haben Sie schon Kinder geboren? Gab es Komplikationen? Haben Sie Narben an Bauch oder Vagina, zum Beispiel durch einen Kaiserschnitt, eine Operation, eine Beschneidung?

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